Ernährung bei Hund und Katze
Ernährung bei Hund und Katze! Wenn du jemand bist, der sich ausführlich Gedanken über die Ernährung seiner Tiere macht, egal ob Hund oder Katze, dann wird dieses Thema nicht spurlos an dir vorbeigehen. Waren früher einmal bei vielen Tierbesitzern nur Frolic, Chappi imd Kitkat Zuhause, so ist Heute das Angebot der unterschiedlichen Futtermittelhersteller mittlerweile doch recht umfangreich. Man hat auf den ersten Blick das Gefühl, vom Angebot regelrecht erschlagen zu werden, und jeder preist sein Futter als das Non Plus Ultra an. Da gibt es Futter speziell für Nierenprobleme, Hautprobleme, für Rassetiere, für Tierbabys, für Senioren oder adipöse Tiere, mit Getreide und ohne Getreide, mit Konservierungsstoffen und ohne Konservierungsstoffe, um nur Einige zu nennen. Welches Futter ist aber nun gutes Futter, und welches hält was es verspricht? Wie kann man das Richtige finden? In den nächsten Ausgaben werde ich versuchen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und die einzelnen Ernährungsarten mit ihren Vor-, und Nachteilen aufzeigen und erklären.
Grundlegend jedoch sollte man klären: Was möchte ich füttern? Trockenfutter oder Nassfutter? Kochen oder Rohfütterung? Zudem stellt sich die Frage: Welche Kriterien sollte mein Futter erfüllen? Möchte ich Futtermittel aus dem Inland oder dem Ausland, möchte ich Futter, das ohne Tierversuche hergestellt wurde, oder möchte ich Futter, welches aus der Region kommt. Beziehe ich mein Fleisch beim Metzger oder im Schlachthof? Viele Fragen, die es zu beantworten gilt. Vielleicht hilft dir die Erläuterungen in den kommenden Newslettern, was genau in optimalem Futter enthalten sein sollte, um für dich und dein Tier das richtige Futter zu finden. Denn was für den Einen gut ist, muss es für den Anderen nicht automatisch auch sein.
Futterunverträglichkeiten sind bei vielen Tieren der Auslöser von Durchfall oder breiigem Stuhl, Hautveränderungen, Fellproblemen, Juckreiz und Entgleisungen des Stoffwechsels, die wiederum verantwortlich sein können für Nierenprobleme und Gastritis, oder im schlimmsten Fall sogar für Epilepsie. Denn was heute verträglich ist, muss es nicht ein Leben lang bleiben.
Beim Thema Ernährung gibt es ein paar grundlegende Voraussetzungen die erfüllt sein müssen, um eine optimale Ernährung erfüllen zu können. Zum einen sollte das Futter den Energiebedarf des Tieres an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien decken. Es sollte gut vertragen und verwertet werden können, und es sollte natürlich frei von schädigenden Substanzen sein. Sollten diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden, kann dein Tier dadurch langfristigen Schaden nehmen.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Ernährung bei allen Tierarten, idealerweise der Fütterung und den Ernährungsgewohnheiten frei lebender Tiere angepasst werden sollte. Man geht im Grunde davon aus, dass eine artgerechte Fütterung bedarfsdeckend und gesund ist. Natürlich ist dies nicht immer umsetzbar, aber dennoch sollten wir diesen Aspekt nicht aus den Augen verlieren. Hunde haben sich im Laufe der Zeit unseren Essgewohnheiten angepasst, so dass die individuelle Bandbreite der Verträglichkeit sehr unterschiedlich sein kann. Was für den einen Hund gut ist, muss es für den anderen nicht unbedingt und automatisch auch sein.
Man unterscheidet Fleischfresser (Carnivoren), zu denen Hund und Katze zählt, von Pflanzenfressern (Herbivoren), wobei Hunde eigentlich Allesfresser (Omnivoren) sind, da sie auch pflanzliches Material verwerten. Zu den Pflanzenfressern zählen zum Beispiel Kaninchen, Pferde und Kühe. Fütterungsexperimente sind bei Pflanzenfressern nicht zu empfehlen, weil sie den längsten Verdauungskanal besitzen und es lange dauert, bis die Reste ausgeschieden werden. Was bei allen allerdings gleich ist, zur Verwertung der Pflanzenfasern werden Bakterien und Einzeller benötigt. Ohne diese Mithelfer wäre Pflanzenkost für alle nur unnötiger Ballast. Der Verdauungsweg bei Fleischfressern hingegen ist relativ kurz, so das unverdauter Ballast den Körper relativ schnell wieder verlässt.
Wenn wir die natürlich Ernährung von Fleischfressern betrachten, so bekommen sie als Babys erst Milch, und werden dann auf die Ernährung von Beutetieren umgestellt. Wenn man sich das vor Augen führt, wird einem schnell klar, dass Zusätze bei bedarfsgerechter Fütterung eigentlich nicht notwendig sind. Futtermittel für den jeweiligen Bedarf erscheinen als sinnlos oder gar unsinnig. Allerdings muss man auch erwähnen, dass Tiere in der freien Wildbahn, wenn sie krank sind und nicht mehr fressen, oftmals sterben, worauf wir schlussfolgern können, dass eine artgerechte Ernährung nicht automatisch als lebensverlängernd angesehen werden sollte. Wenn man im Krankheitsfall aber auf die jeweiligen Gegebenheiten eingeht, kann man, obwohl man von der artgerechten Ernährung abweicht, die Lebensspanne verlängern. Man sieht also, ein Non Plus Ultra gibt es auch hier nicht. Und trotzdem sind viele Futtermittel sinnlos, wenn nicht sogar belastend für den Organismus, denn insbesondere Katzen sind eigentlich reine Fleischfresser, der Inhalt von Trockenfutter für Katzen aber enthält erhebliche Anteile an Getreide. Wie soll also eine kranke Katze, obwohl sie Diätfutter bekommt, davon wieder gesund werden? Die Frage ist mehr als berechtigt.
Viele Erkrankungen sind oft auf die falsche Ernährung zurückzuführen. In der heutigen Zeit sind Unverträglichkeiten auf bestimmte Futtermittel und daraus entstehende Allergien, Diabetes bei Hunden, Nierenerkrankungen bei Katzen, Fettleibigkeit, Durchfall, Epilepsie, Tumore und chronische Gelenkserkrankungen bereits in jungen Jahren keine Ausnahme mehr. Wenn man sich ausgiebig mit dem Thema Ernährung beschäftigt, kann man aber durchaus Zusammenhänge feststellen.
Was also braucht ein Tier zum Leben? Es braucht Energie und Baustoffe wie wir auch, um den Aufbau, Abbau und Umbau im Körper zu vollziehen. Die benötigte Energie und die erforderlichen Baustoffe liefern dem Körper die Nährstoffe aus der Nahrung. Dazu zählen Kohlehydrate, Fette und Proteine, welche vom Tier zur Energiegewinnung herangezogen werden. Allerdings liefern nur Proteine die Bausteine für die eigene Körpersubstanz. Kohlehydrate und Fette können Proteine somit niemals ersetzen.
Wenn wir also wieder auf die Katze mit ihren Nierenproblemen zurückkommen, enthält das Nierendiätfutter nur wenig Proteine, die zudem meist nur minderwertig sind. Oftmals werden bei der Herstellung natürliche Proteine durch Motorenöle ersetzt. Je hochwertiger ein Protein jedoch ist, umso weniger benötigt man davon. Tierische Proteine nun haben eine höhere Wertigkeit als rein Pflanzliche. Wenn man alleine diese Aspekte betrachtet, so ergibt vieles was uns erzählt wird, schlichtweg keinen Sinn.
Allergien werden oft auch auf den zu hohen Proteingehalt eines Futters zurückgeführt, obwohl das so nicht ganz richtig ist. Vielmehr entstehen Allergien durch Inhaltsstoffe oder Unverträglichkeiten, wie z.B. Unverträglichkeiten auf Getreide. Wenn wir bedenken, dass Katzen Fleischfresser sind und deren Trockenfutter in der Regel aus viel Getreide besteht, ist dies nicht weiter verwunderlich. Aber auch immer mehr Hunde leiden heute an Allergien, die durch Futtermittel aus dem Handel ausgelöst werden. In meiner Praxis sind Futtermittelallergien Gang und Gebe, meist reicht schon eine Sensibilisierung und Futterumstellung vollständig aus, um den Leidensweg eines Tieres zu beenden.
All diese oben genannten Krankheiten können ihren Auslöser in der Ernährung haben, und darum ist es wichtig, dass wir uns nicht immer auf das verlassen, was die Futtermittelindustrie sagt, sondern auch einmal auf unsere innere Stimme hören, bzw. unseren gesunden Menschenverstand einschalten. Oftmals zeigen uns die Reaktionen unserer Haustiere recht schnell, ob sie ein Futter für gut finden oder nicht, und somit, ob es gut verträglich ist.
Für alle, die sich eingehender mit diesem Thema beschäftigen wollen, empfehle ich folgende Literatur:
· Hunde würden länger leben, wenn… / Dr. med. Vet. Jutta Ziegler
· Katzen würden Mäuse kaufen / Hans Ulrich Grimm
Was mir als Tierfreundin beim Thema Tierernährung immer zu kurz kommt und was für mich überhaupt eines der wichtigsten Kriterien in der Hundeernährung überhaupt ist: Wie haben die Tiere gelebt, die sterben mussten, damit Samira was zu essen bekommt. Natürlich achte ich auch darauf, dass das Futter gesund für Samira ist, aber genausoviel Verantwortung wie für sie, trage ich doch auch für die Rinder, Hühner und Schafe, die für sie geschlachtet werden. Und wenn sie schon ihr Leben geben, dann soll es doch wenigstens ein lebenswertes gewesen sein!
Ein gutes Buch, wenn sich jemand für die Machenschaften der Futtermittelindustrie interessiert: Katzen würden Mäuse kaufen, Autor Hans Ulrich Grimm. Monika Bautista: Hast Du es schon einmal mit Rohfütterung versucht?
Monika, sicher kann man mit der richtigen Ernährung viel bei chronischen Erkrankungen erreichen – auch bei Schilddrüsenkranheiten. Sowohl bei Katzen als auch bei Menschen.
Finde ich klasse, die Ernährung von Katzen und Hunden anzusprechen 🙂 Hab’ letztes Jahr im August damit begonnen, meine acht Samtpfoten auf Barf umzustellen. Grund war meine kranke Pinta. Dafür habe ich extra einen Online-Barfkurs für Anfänger bei Katzvard gemacht.
Sehr gut, das Buch von Jutta Ziegler ist wirklich sehr zu empfehlen.
Na, ja,meine Katze nimmt Tabletten für die Schilddrüse, da ist leider mit gutem Futter nichts zu machen. Sie ist so unterschiedlich und ich weiß nie, welches Futter sie gerade mag oder nicht. Das wechelt täglich. Wenn jemand etwas anderes weiß, ich bin offen für alles was meiner Katze gut tut.
Trockenfutter ist leider nie eine gute Alternative!