Die Zeit heilt alle Wunden! Wenn Schmerz und Trauer bleiben

Die Zeit heilt alle Wunden
Die Zeit heilt alle Wunden

Die Zeit heilt alle Wunden! Wenn Schmerz und Trauer bleiben

Jedes mal, wenn ich von meinen Klienten erfahre, dass ihr geliebter Vierbeiner gestorben ist, fühle ich mit diesen Menschen. Es ist nicht ungewöhnlich, vor allem dann, wenn man diese Gefühle der Trauer und des Schmerzes schon selbst erlebt hat und genau weiß, was auf die Menschen zukommt. Auch wenn der rationale Verstand weiß, dass es seinem Schatz dort gut geht, weint unser Herz. Das ist völlig normal und absolut verständlich, wenn wir jemanden so sehr lieben. Die Zeit heilt alle WundenWie lange darf man denn trauern oder traurig sein? Diese Frage habe ich mir auch während meiner eigenen Trauerzeit oft gestellt. Wann ist es nicht mehr normal? Und wer bewertet das?

Ich für mich habe die Einstellung: Es dauert so lange es dauert. Der eine verarbeitet solche Verluste schneller als der andere und dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Habe ich schon Verluste erlebt und wie habe ich diese verarbeitet? Möglicherweise hat man als Kind schon ein traumatisches Erlebnis mit dem Tod gehabt und irgendwann im Erwachsenenalter kommen diese Emotionen durch ein anderes Erlebnis, wie zum Beispiel der Verlust eines geliebten Tieres, wieder an die Oberfläche. Pauschalisieren kann man diese Zeiten nicht und ich kenne Menschen, die jahrelang an diesen Verlusten zu knabbern haben. Bei einigen wird der Schmerz und das Gefühl der Trauer nicht weniger. Es ist, als würden sie sich in einer Endlosschleife befinden und tagein, tagaus die gleichen Emotionen erleben, immer wieder und wieder. Das ist keine Einbildung, Nein, es findet tatsächlich statt. Es sind die Erfahrungen und Emotionen, die in unserem Körper immer und immer wieder die gleichen chemischen Prozesse in Gang setzen und das führt dazu, dass wir jeden Tag das gleiche fühlen. Die Intensität mag mal mehr und mal weniger sein, wobei es in der Regel schon so ist, dass diese Emotionen relativ gleich stark auftreten. Diese Menschen können nicht über die Vorgänge sprechen, ohne zu weinen, oder sich dabei sehr schlecht zu fühlen. Manche von ihnen möchten auch nicht aus dem Haus gehen und einige erleben tatsächlich eine Depression und das macht das Ganze nicht einfacher. Das Unverständnis der Mitmenschen bzw. die Hilflosigkeit dieser kommen dann noch erschwerend hinzu.

Wege aus der Trauer gibt es viele, doch braucht es hierzu Mut und auch Kraft, um den ersten Schritt gehen zu können. Worte wie: “Jetzt wird es aber Zeit, dass du mal wieder normal bist. Oder, jetzt reiß dich mal zusammen.” sind nicht hilfreich, weil diese Menschen gar nicht anders können. Sie würden das gerne verändern, wissen aber meist nicht, wie das möglich sein soll. Verständnis und Fürsorge werden in diesen Momenten benötigt, und jemanden, der einem die Hand reicht und die Führung übernimmt. Wenn ich an meine eigene Trauer zurückdenke, dann wäre ich selbst, vor allem in den ersten Wochen, gar nicht in der Lage gewesen etwas zu unternehmen, weil ich wie gelähmt war. Mein Körper war müde, weil der Schock und die Traumen tiefe Wunden hinterlassen hatten und jede Bewegung anstrengend und mühsam war. In solchen Gefühlslagen sucht man nicht nach Lösungen, das geht auch gar nicht, weil man in seiner dunklen und traurigen Welt gefangen ist. Das Wichtigste in solchen Zeiten sind Verständnis, und Menschen, die helfend zur Seite stehen und gegebenenfalls auch das Ruder in die Hand nehmen. Die möglicherweise einen Termin bei einem Therapeuten vereinbaren, so dass man das Erlebte besser verarbeiten kann. Und wenn Trauer und Schmerz gar nicht gehen wollen, dann liegt in der Regel noch ein Ereignis dahinter verborgen, dass sich eventuell schon zu Kinderzeiten zugetragen hat und das aus der heutigen rationalen Sichtweise gar nicht so dramatisch war. Dennoch hat es unser Unterbewusstsein gespeichert und das neue Erlebnis ist der Trigger, der dafür verantwortlich ist, dass die Trauer undy der Schmerz nicht gehen können.

Es gibt aber auch noch andere Gründe, weswegen wir die Traurigkeit und den Schmerz nicht loslassen wollen. Da ist das Gefühl der Verbundenheit mit seinem Liebling, das den Schmerz noch verstärkt und wenn wir ihn loslassen, haben wir das Gefühl, unseren Schatz noch einmal zu verlieren. Solltest du dich gerade in solch einer schlimmen Lebensphase befinden und der Verlust deines Tieres schon weit oder etwas weiter zurückliegen, dann zögere nicht um Hilfe zu bitten. Vielleicht hilft dir auch etwas aus unserem Blogartikel Hilfe für Trauernde.

Du musst dein Leben nicht mit Schmerz verbringen, denn dein Tier wünscht sich, dass du wieder glücklich bist! Mögest du bald Heilung auf allen Ebenen finden..

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4 Gedanken zu “Die Zeit heilt alle Wunden! Wenn Schmerz und Trauer bleiben”

  1. Wundervoll und berührend erzählt über den Schmerz und die Trauer beim Verlust eines geliebten Tieres oder tierischen Seelengefährten. Auch ich habe vieles davon selbst erlebt. Ich musste schon so einige Tiere loslassen & betrauern, nicht nur durch den Tod sondern in einem Fall auch weil eines meiner Tiere bis heute als “vermisst” gilt (seit 2017). Hier gibt es für mich keinen Abschluss wodurch das Loslassen, die Traurigkeit und der Schmerz länger gedauert hat…ein gewisser Schmerz (nicht mehr so stark) kommt auch heute immer wieder hoch, besonders wenn ich mit meinem Bike dort fahre wo er zuletzt gesehen wurde. Ich konnte das erste Jahr diesen Weg nicht fahren, erst so nach und nach. Auch betrauere ich jedes Tier von Menschen die mir nahe stehen und mit denen ich mich sehr verbunden fühle, fühle die Traurigkeit und den Schmerz für eine “kurze” Zeit mit. Und ich empfinde tiefe Traurigkeit und Schmerz über jedes Wildtier das ich begraben muss vom Igel über Vögel bis hin zu Mäusen, sogar bei Insekten und Spinnen wenn auch etwas weniger ausgeprägt. Jedes kleine Wildtier (Igel, Vögel, Mäuse) wird von mir würdevoll begraben, mit einer Kerze, Blumen, Engel… individuell. Bei all dem danke ich Gott wahrhaftig, dass ich etwas in mir trage was es mir quasi “leichter” macht meinen tierischen Seelengefährten oder “meine” Igel loszulassen wenn das Ende ihrer Lebenszeit auf der Erde gekommen ist auch wenn der Schmerz darüber übermächtig ist. Ich halte nicht daran fest meinen tierischen Freund unbedingt bei mir zu behalten, spüre instinktiv wenn es Zeit ist ihn oder einen Igel der mir sehr ans Herz gewachsen ist gehen zu lassen/loszulassen. Das heißt nicht, dass ich nicht trauere. Alles braucht seine Zeit, alles hat seine Zeit und jeder hat sein eigenes Tempo sowohl was das Loslassen anbelangt als auch die Zeit der Trauer & Traurigkeit und des Schmerzes. Was es mir etwas “leichter” macht Tiere gehen zu lassen ist die Gewissheit, dass sie nicht mehr leiden müssen & dass sie in den “allerbesten Händen” sind. Dennoch vermisse ich all meine tierischen Freunde (einschließlich so manchen Igel) sehr bis zum heutigen Tag, an jedem Tag, so lange ich lebe.. ich denke nicht dauern daran oder darüber nach aber sie alle sind weiterhin ein Teil meines Lebens auch wenn sie nicht mehr auf der Erde verweilen…. und ich spüre ihre Anwesenheit immer wieder mal mehr, mal weniger…bei einem Tier öfter und stärker…Von Herz zu Herz, Connie

    1. Liebe Connie, ein Tier nicht verabschieden zu können, weil man nicht weiß, was mit seinem Liebling passiert ist, das ist natürlich noch einmal ganz etwas anderes. Und wie du schon schön schreibst, alles braucht seine Zeit. Unsere Tiere sind immer bei uns und vor allem in unseren Herzen. Darum sind wir auch niemals getrennt. Deine Beate

  2. Der Verlust meines Seelenpferdes vor jetzt schon fast 1,5 Jahren war für mich ganz, ganz schlimm. Ich war sehr lange in einem tiefen Tal der Trauer, bis ich zur Tierkommunikation gefunden habe. Es gibt noch immer Momente, in welchen mein Herz weint und die Tränen laufen – aber die Momente werden weniger. Sie werden sicherlich nie ganz verschwinden – aber die Trauermomente haben nun einen anderen Platz – sie dürfen sein, sie sind in Ordnung – wichtig ist nur, dass man sich weiter dem Leben zuwendet und immer genügend Glücksmomente findet. Das wünschen sich unsere Tiere. Sie wollen uns so gerne wieder lächlen sehen und trocknen uns dann wieder die Tränen, wenn es sein muss. Remember and smile.

    1. Liebe Cora, selbst mit seinem Liebling in Kontakt zu treten ist das größte Geschenk. Es ist so wundervoll, dass du jetzt selbst mit ihr sprechen kannst und so auch die Nähe noch viel mehr fühlen kannst. Unsere Lieblinge verlassen uns nie.

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